NEWS DES TAGES: FAHRRAD.DE, VW, TRADE REPUBLIC, ZF FRIEDRICHSHAFEN, URLAUB – DAS WAR DONNERSTAG, 28.3.2024

Am Ostersonnabend endet die 40-tägige Fastenzeit, und auch René Köhler (41) hat wieder Appetit: Er kehrt in sein altes Business zurück. Der Gründer von Fahrrad.de, der den Fahrrad-Onlineshop 2009 für 50 Millionen Euro an René Benkos Signa-Reich verkauft hatte, hat in der Zwischenzeit ein höchst erfolgreiches Family-Office gegründet, mit dem er seine Benko-Millionen anlegte. Nach dem Prinzip, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, streute Köhler breit und machte aus viel Geld sehr viel Geld. Eine Entwicklung, die für Benkos Signa-Holding nicht zutrifft.

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Anlass für Köhler, das mittlerweile insolvente Fahrrad.de aus dem Signa-Reich herauszulösen und sich sein Unternehmen zurückzuholen, wie meine Kollegin Maren Jensen recherchiert hat. Im Handelsregister sind bereits enge Vertraute Köhlers eingetragen. Dass es bei Fahrrad.de bald wieder rund läuft, wünschen sich alle, die an diesem Wochenende die Garage entstauben und zur Zweiradtour entlang der vom Eise befreiten Flüsse und Seen aufbrechen.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Sam Bankman-Fried (32), Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX, muss für 25 Jahre ins Gefängnis. Der ehemalige „Golden Boy“ der Kryptoszene war bereits im November wegen Betrugs und Geldwäsche verurteilt worden, heute legte Richter Lewis Kaplan das Strafmaß fest. Die Argumentation der Verteidigung, es sei nach der jüngsten Kryptorallye für die FTX-Opfer kaum Schaden entstanden, ließ Kaplan in seiner Begründung nicht gelten.

  • Seit Mercedes-Chef Ola Källenius (54) von der Devise „electric only“ wieder abgerückt ist, stellen sich auch bei Volkswagen viele die Frage, ob der Konzern wieder in Richtung Verbrenner abbiegt. VW-Technikvorstand Thomas Schmall (60) warnt im Interview mit meinem Kollegen Michael Freitag vor einem Verbrennercomeback: „Der Elektromobilität gehört die Zukunft“, sagt der Herr über die Batteriezellen bei Volkswagen. Investoren warnten ihn bereits: „Thomas, there is no room to fail.“

  • Als Unternehmer hat René Benko (46) bereits Insolvenz angemeldet. Nun folgt die private Immobilienstiftung des Investors. Ein entsprechender Insolvenzantrag der Stiftung wurde heute beim Landgericht Innsbruck gestellt.

Damit Sie mitreden können:

  • Asienvorstand bei einem global tätigen Autozulieferer. Mit dem Auftrag, das Asiengeschäft massiv auszubauen. Klingt nach einer interessanten Jobbeschreibung. Vorteilhaft wäre, vermutet zumindest der Laie, dann auch von Asien aus zu arbeiten. Die Realität ist aber komplizierter: Bei ZF Friedrichshafen leitet Stephan von Schuckmann (49) das Asiengeschäft mit dem Ziel, den Umsatz dort bis 2030 auf 15 Milliarden Euro auszubauen. Allein, der bekennende Asien-Fan wohnt noch immer am beschaulichen Bodensee, statt in Shanghai oder Peking das Geschäft zu rocken. Bei ZF sorgt von Schuckmanns Zögern für neue Spekulationen: Geht bald der Nächste aus der Führung?

  • Die beiden Berliner Unternehmen Trade Republic und N26 gehören zu Deutschlands am höchsten bewerteten Start-ups. Der Neobroker und die Smartphonebank haben die etablierte Bankenwelt aufgeschreckt. Jetzt drängen sie ins Geschäftsfeld des jeweils anderen. Meine Kollegin Katharina Slodczyk hat mit Trade-Boss Christian Hecker (34) und N26-Co-CEO Maximilian Tayenthal (43) gesprochen, dazu mit etlichen ihrer Investoren, Mitarbeitern sowie Regulierern. Sie beschreibt das Duell, das die digitale Finanzwelt bewegt – und dessen Protagonisten unterschiedlicher kaum sein könnten.

Die Personalie des Tages:

  • Donald Trumps Social-Media-Bühne „Truth Social“ ist das Herzstück der Trump Media & Technology Group (TMTG), die seit Dienstag an der Nasdaq gehandelt wird. Zuletzt stieg die Bewertung zeitweise über die Marke von 13 Milliarden US-Dollar. Mit „Truth“ hat das Unternehmen nur bedingt zu tun, die Gruppe hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 knapp 50 Millionen Dollar Verlust geschrieben. Dass die Bewertung dennoch durch die Decke geht, lässt einige Anleger an die Rückkehr der Meme-Stocks glauben. Andere meinen, der Hype um TMTG passe eher zum Rosenmontag als zum Gründonnerstag.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • Wenn Sie im Süden der Republik wohnen, dann liegen jetzt zwei Wochen Osterferien vor Ihnen. Sie sind garantiert gestern und heute etwas ins Schwitzen gekommen, um alle Dinge im Büro rechtzeitig zu erledigen: Übergabe, Vertretung, Vorplanung et cetera. Oder Sie kommen heute Abend deswegen erst spät nach Hause und bekommen Stress mit ihrem Partner, völlig zu Recht. Dieser regelmäßige Vorurlaubs-Ärger lässt sich mit ein paar einfachen Mitteln vermeiden, die meine Kolleginnen vom Harvard Business manager für Sie gesammelt haben.

Ich wünsche Ihnen frohe Ostern,

Ihr Kai Lange

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