Bozen. Wellness-Urlaub mit Saunen, Solarien und Dampfbädern bieten im winterlichen Südtirol nicht nur große Hotels, sondern auch kleinere, meist familiengeführte.
Schwimmen im Outdoorpool mit Blick auf das Schlern-Massiv bei Kastelruth, Yoga im Fragsburger Garten über dem Etschtal, eine Sauna in einem Wald mit Ahorn- und Nussbäumen, Farnen, Moosen und Holundersträuchern – Südtirol ist ein Sehnsuchtsziel für Wellnessfans. In allen Regionen der 7400 Quadratmeter umfassenden autonomen Provinz Bozen, die mit rund 300 Sonnentagen im Jahr trumpft, gibt es eine breite Auswahl an Drei-Sterne-, Vier-Sterne- und Fünf-Sterne-Hotels mit allen Vorzügen für einen unvergesslichen Erholungsurlaub – ob nur übers Wochenende, für fünf Tage oder zwei Wochen.
Nirgendwo in Europa wurde in den vergangenen Jahren so viel in Wellness-Hotels investiert wie in Südtirol. Große Gruppen wie Vitalpina, Vinum und Belvita Leading, die allein 29 Wellness-Hotels mit zusammen 2125 Zimmern berät, prägen mittlerweile den Tourismusmarkt in den ruhigen Gebirgslandschaften, Tälern und Dörfern Südtirols und rund um die mediterran anmutenden Metropolen Bozen und Meran. Das Niveau der Wellness-Hotellerie hier ist hoch. Gerade die spezialisierten Häuser locken mit vielerorts großzügigen und stilvoll gestalteten Spa-Bereichen. Die Palette reicht vom Weinegg Wellviva Resort und dem Moser Gartenhotel am Kalterer See über das Adler Lodge Ritten in Oberbozen und das Chalet Mirabell in Meran bis zum Chalet Purmontes in St. Lorenzen und dem Granvara Relais & Spa in Wolkenstein. Einige Häuser haben Gästezimmer mit eigener Sauna oder eigenem Whirlpool, andere locken mit einem 12.000 Quadratmeter großen Wellnessbereich und täglich sechs Show-Aufgüssen in der Event-Sauna (Andreus Resort in St. Martin), mit Vogelgezwitscher in einer Salzgrotte (Romantikhotel Turm in Völs), mit „maledivischer Auszeit“ mit Tauchkursen, Reitstunden und Wild River Tubing (Quellenhof See Lodge in St. Martin), Übernachtungen unter freiem Sternenhimmel auf einem Daybed (Forestis in Brixen) oder Massagen mit Arnikaöl und Rosmarin (Naturhotel Leitlhof in Innichen) oder Porphyr-Vulkansteinen (Miramonti Boutique Hotel in Hafling).
Auch in der nördlichsten Provinz Italiens spielt Nachhaltigkeit mittlerweile eine große Rolle. „Gastgeber und Gäste achten heute intensiver auf Ressourcenschonung als vor zehn Jahren“, sagt Edith Oberhofer vom Hoteliers- und Gastwirteverband. „Heute wird nicht mehr der dritte Pool und die fünfte Sauna dazu gebaut.“ Einen Wandel diagnostiziert sie auch weg von Kosmetikprodukten hin zu ganzheitlichen Gesundheitsprogrammen, „die auch Bewegung, Ernährung mit lokalen Produkten und Spa-Anwendungen mit Naturkosmetik beinhalten.“
Auf Wellness spezialisierte Hotels sind die eine Seite der Südtiroler Hotellerie, kleine, vorwiegend in Familienhand befindliche Häuser die andere. „Große wie kleine Mainstream-Hotels und allerkleinste Hideaways“, wie Christian Werner erläutert, Wiener Spezialist für „alltagsabgewandtes Relaxen“, der seit 25 Jahren Spa-Hotels prüft. „Ruhesuchende, Individualisten und Familien werden genauso bedient wie Menschen, die unverfälschte Naturnähe, höchstes Luxusniveau oder mit Tradition beseelte Bodenständigkeit bevorzugen.“ Das beste Beispiel für ein familiengeführtes Haus mit Tradition und besonderer Nähe zum Gast ist das Wohlfühlhotel Plunger Kastelruth in St. Valentin. Obwohl das Drei-Sterne-Superior-Haus mit 25 Zimmern kein spezielles Wellness-Hotel ist, verfügt es über einen Indoor- und einen Outdoorpool, eine Finnische und eine Bio-Sauna, ein türkisches Dampfbad, Jacuzzi und geschmackvoll eingerichtete Ruheräume. Durch das große Panoramafenster im Spa-Bereich, von der Sonnenterrasse und den meisten Zimmern haben die Gäste eine faszinierende Aussicht auf die Gipfel der Dolomiten. „Südtirol ist für uns Erholung und Entspannung pur“, sagt Regina Frank, die mit ihrer Familie seit einigen Jahren bei der Familie Plunger Urlaub macht.
Fakt ist: Die atemberaubende Bergpanoramen unter (fast) immer blauem Himmel, die herrlichen Wanderrouten und kilometerlangen Skipisten Südtirols kann jeder Wellness-Urlauber genießen – egal, ob er in einer Luxus-Herberge mit mehr als 50 Zimmern und Preisen von über 430 Euro pro Nacht oder in einem durch traditionelle Südtiroler Bauerhof-Architektur geprägten Haus mit 15 oder 20 Betten für 80 Euro die Nacht eingecheckt hat. Und selbst Tagesgäste können etwas für ihre Gesundheit tun, denn in der Therme Meran (15 Indoor- und zehn Outdoor-Pools, Tageskarte Erwachsene: 37 Euro) oder im Acquarena Brixen (Bäder, Saunen, Fitness und Physiotherapie-Zentrum, Tageskarte Erwachsene: 45 Euro) kann jedermann eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen.
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2025-02-05T05:36:24Z