Traumziel im Osten: Japan zieht jedes Jahr Millionen Touristen an. Doch wohin beim ersten Mal? Das Land hat schließlich unendlich viel zu bieten. Unsere Autorin kennt die besten Tipps für eine Reise, die bleibenden Eindruck hinterlässt.
Sushi, Manga, Kirschblüte: Das kommt den meisten sofort in den Kopf, wenn sie an Japan denken. Natürlich machen diese Dinge Japan aus – aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken abseits der Klischees. Wir haben die besten Tipps selbst vor Ort gesammelt und für Ihre Japanreise nach Regionen zusammengestellt.
Region Tokio
Hauptstädte haben ja nicht immer den besten Ruf. In vielen gibt es außer tristen Bürobetonquadern nichts zu sehen. In Japan dagegen ist die Hauptstadt ein Highlight, ein absolutes Superlativ, das man nicht verpassen sollte. Das Ballungsgebiet hat knapp 38 Millionen Einwohner:innen – etwa die Hälfte von Deutschland – und ist damit das größte der Welt. Im Zentrum Tokios leben über 13 Millionen Menschen in 23 Distrikten.
Tokio kann einen erschlagen, aber in regionalen Häppchen lassen sich die Stadtteile gut schaffen: einen halben Tag im bunt-lauten Shinjuku, einen halben Tag im glamourösen Ginza, einen halben Tag im szenigen Roppongi, einen halben Tag in der Manga-Hochburg Akihabara, einen ganzen Tag Hipster-Hotspots zu Fuß abklappern von Omote-Sando über Harajuku nach Shibuya und einen ganzen Tag im traditionellen Asakusa kombiniert mit dem grünen Ueno. Besonders Shinjuku, Akihabara und Roppongi eignen sich auch für einen abendlichen Ausflug ins Nachtleben (Tipp: Sake-Verkostung). Wer noch weitere Tage in Tokio zur Verfügung hat (Jackpot!), kann für ein Adrenalin-High ins Disneyland, einen Tagestrip zum Berg Fuji machen oder im angesagten "TeamLab Museum" coole Instagram-Bilder schießen und das Ganze mit einem Besuch des weltberühmten Tsukiji-Fischmarktes verbinden.
Tipps:
- Kultur: Das zoologische Museum "Intermediatheque" stellt spannende Tierpräparate aus und der Eintritt ist kostenfrei
- Aussicht: Den besten Ausblick über die ganze Stadt gibt's vom Metropolitan Government Building – ebenfalls for free
- Food: Rund um den Asakusa-Schrein Streetfood probieren und Matcha trinken
Region Kyoto Während Tokio oft als spacige Zukunftsmetropole gesehen wird, gilt Kyoto als Japans Traditionsherz. Hier kann man nicht nur in unzähligen Tempeln über Japans Geschichte staunen, im Viertel Gion sieht man mit Glück auch eine echte Geisha durch die Straßen huschen. Zwar sausen hier nicht so viele Züge im Minutentakt unter der Stadt hindurch wie in Tokio, aber mit Bussen erreicht man trotzdem alle Highlights in Kyoto. Kyoto eignet sich auch gut als Basis für Tagestrips in die umliegenden Städte wie Nara, Osaka, Kobe oder Nagoya; Die berühmten japanischen Shinkansenzüge verkehren zwischen den Großstädten mehrmals stündlich. Und ja, dieses Vorurteil stimmt: Sie sind auf die Sekunde pünktlich und so sauber, dass man sich auch auf den Boden setzen könnte. Tipps: - Kultur: Im Kaiserpalast in Kyoto wunderschöne Wandbemalungen bestaunen - Food: Sich durch den Nishiki-Markt in Kyoto schlemmen - Fauna: Rehe füttern und Tempel besichtigen in Nara - Flora: Einen traumhaften Ausblick und wunderschöne Pflanzen gibt es im botanischen Garten in Kobe – Seilbahnfahren nicht vergessen Auf tragischste Weise wurde in Hiroshima Weltgeschichte geschrieben: Am 6. August 1945 ließen die US-amerikanischen Streitkräfte eine Atombombe auf die Stadt abwerfen, es gab hunderttausende Tote – kurz darauf wurde auch in Asien der zweite Weltkrieg beendet. Heute trifft man auf eine pulsierende Stadt, die ihre Geschichte nicht vergisst, aber immer wieder mahnt: Das darf nicht noch einmal geschehen. Ein Museum und ein großer Park erinnern an die Gräueltaten von vor 80 Jahren – der Besuch hier ist ein Muss. Von der Hafenstadt Hiroshima lassen sich die pittoresken Inseln drumherum gut erkunden, vor allem Miyajima mit dem berühmten Tori-Schrein. Achtung, durch die engen Gassen schiebt man sich mit sehr vielen Tourist:innen – aber man kann trotzdem gut einen ganzen Tag auf der Insel verbringen: Streetfood schnabulieren, Rehe füttern und Seilbahn fahren … Tipps: - Food: Die größte Auswahl Okonomiyaki, herzhafte japanische Pfannkuchen, kann man im sogenannten Okonomiyaki-Villa in Hiroshima probieren– hier ist für jede:n eine Variante dabei - Aussicht: Auf Miyajima unbedingt Seilbahn fahren – der Blick auf die umliegenden Inseln ist atemberaubend - Food: Spezialität auf Miyajima: Austern. Die gibt es roh, gebraten oder gratiniert im Spezialitätenrestaurant "Kakiya" Mit Stäbchen essen vorher schon üben – genau wie Höflichkeitsfloskeln auf Japanisch zusammen mit einer kleinen Verbeugung. Der japanischen Kultur sollte mit größtem Respekt begegnet werden. Erfahren Sie mehr: Spots wie aus dem Bilderbuch: Die schönsten Bilder der Kirschblüte